Ab dem Jahr 1870 erbaute Major Hahn die Villa oberhalb von Seeheim. Nachdem Mitte des 19. Jahrhunderts der Fremdenverkehr in Seeheim und Jugenheim immer stärker wurde, zogen die damals noch selbständigen Orte auch zunehmend vermögende Privatiers an, die hier ihre Villen errichteten. Die Villa Hahn war eine der früheren Bauten, und konnte sich ein großes und wunderschön gelegenes Areal dafür sichern. Wie der Baubescheid von 1870 ziegt, war das erste Gebäude dort noch kleiner als die heutige Villa.
Bereits 1880 zeigt ein Lageplan, dass die in "Villa Schönbühl" umbenannte Anlage deutlich gewachsen ist: das Gebäude ist deutlich größer und das Kutscherhaus ist bereits erreichtet worden. Und ein wichtiges Element ist entstanden: die Wasserleitungen und -reservoire, mit denen die Wasserbecken versorgt wurden, die auch heute noch funktionieren. Alle Wasserbecken im Park werden nur durch den Druck des oberhalb der Villa in einem Reservoir gesammelten Wassers versorgt. Anstelle des großen Wasserbeckens unterhalb der Villa gab es damals eine Art Teich mit geschwungenen Uferlinien. Auch die Wege sind zu diesem Zeitpunkt schon ungefähr so angelegt, wie sie auch heute noch sind. Besitzer war ein Friedrich Schön aus Worms.
Und bald folgt der nächste Name: Villa am Tannenberg (zuerst "Villa Dannenberg"). 1905 wurde ein Lageplan für Freiherrn von Beyl erstellt, der keine größeren Veränderungen gegenüber der Vorperiode zeigen. Die Zufahrt erfolgte damals noch über den Domweg. Und spätestens jetzt gehört auch das Waldstück zu dem Besitz, auf dem heute das Lufthansa-Schulungszentrum steht.
Ein nächster Plan von 1918 zeigt nun deutlich den Rosengarten und den Taunusblick - der damals wohl tatsächlich einen Blick bis zum Taunus bot, heute ist er von Bäumen verdeckt. Auf dem heutigen Parkplatz ist damals offenbar ein Nutzgarten, unterhalb an der Villastraße (heute Nr. 9 und bebaut) ist eine Obstwiese. Das Wasserbecken hat in diesem Plan erstmals seine heutige Form. Die Zufahrt über die Villastraße besteht nun auch schon.
Der Plan von 1918 ist bereits für die Familie Karl Goldschmidt erstellt. 1913 hatte der Essener Fabrikant das Anwesen gekauft und als Rückzugsort genutzt. Nachdem Karl Goldschmidt 1922 die Geschäfte an seinen Sohn Theodor übergab, zog er sich gänzlich nach Seeheim zurück, wo er 1926 starb und begraben wurde. Die Villa blieb im Besitz der Familie, wurde im 2. Weltkrieg jedoch zerstört und nach dem Krieg durch die Firma Goldschmidt wieder aufgebaut in Anlehnung an den Vorkriegsbau.
1969 fällt eine weitreichende Enscheidung in der Gemeindevertretung: das gesamte Areal wird von der Goldschmidt AG abgekauft. Der obere Teil wird an die Lufthansa weiterverkauft, die dort das erste Schulungszentrum errichtet, das mittlerweile durch einen deutlich größeren Nachfolgerbau ersetzt wurde. Die Obstwiese wird als Baugrund verkauft. So kann die Gemeinde den Kauf des gesamten Anwesens finanzieren. Den verbliebenen Teil des Parks pflegt nun die Gemeinde, der durch das Parkcafe auch ein beliebtes Ausflugsziel wird.
In den 2000er Jahren wurde das Gebäude verkauft mit der Auflage, dort für 15 Jahre weiter ein Restaurant zu betreiben. Viele Feste wurden im Restaurant "Goldschmidts-Park" gefeiert - in den Namen des Restaurants hat sich ein kleines "s" eingeschichen, das es eigentlich im Namen des Parks gar nicht gibt.
Nach Ablauf der 15 Jahre wurde das Restaurant auch bald geschlossen. Heute ist in der Villa und im Kutscherhaus privater Wohnraum. Seitdem ist es im Park ruhiger geworden, aber an schönen Tagen kommen weiterhin viele Seeheimer hier hoch, um den wunderschönen Blick und die entspannte Atmosphäre zu geniessen.
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